Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (2024)

Stand: 30.10.2024 12:14 Uhr

Einst vertrieben die Kelten am 31. Oktober böse Geister. Heute spuken an Halloween Kinder in Kostümen durch die Nachbarschaft und Erwachsene treffen sich zu Grusel-Partys. Warum feiern wir Halloween?

"Süßes oder Saures!" - mit diesem Schlachtruf ziehen am Abend des 31. Oktobers Scharen kleiner Hexen, Gespenster und Monster von Tür zu Tür. Ihr Ziel: von den Bewohnern Süßigkeiten einfordern. Ähnlich skurril kostümieren sich manche Erwachsene, die sich zu Partys treffen. Motto: "Dance of the Dead" oder "Beiß-Mich-Party". Es ist der Abend der Gespenster und Geister: Halloween.

Ursprung von Halloween liegt bei den Kelten

Das Fest des Grauens hat seinen Ursprung in Irland: In vorchristlicher Zeit begingen die Kelten am 31. Oktober Samhain, eines ihrer wichtigsten Feste. Sie feierten damit ihre Ernte, den Beginn der kalten Jahreszeit und den Start in ein neues Kalenderjahr. Die Kelten glaubten außerdem, dass es an diesem Tag Kontakte in das Reich der Toten geben kann.

Samhain: Die Toten sind unterwegs

Früher versuchten die Menschen, die bösen Geister mit kleinen Gaben zu besänftigen. Heute spuken vor allem Kinder und lassen sich Süßes aushändigen.

Der Mythologie nach machten sich an Samhain die Toten auf die Suche nach den Lebenden, die im nächsten Jahr sterben sollten. Zur Abschreckung der bösen Geister verkleideten sich die Menschen mit furchterregenden Kostümen und spukten selbst bei Nacht durch die Straßen. Große Feuer sollten böse Geister fernhalten. Vor den Häusern standen kleine Gaben ("treats"), die die Geister besänftigen und von Untaten abhalten sollten.

31. Oktober ist auch Reformationstag

Das Wort Halloween entstand mit der Christianisierung. Die Kirche bezeichnete das heidnische Fest im 9. Jahrhundert als "All Hallows Eve", als den Abend vor Allerheiligen am 1. November. Evangelische Christen erinnern am 31. Oktober mit dem Reformationstag daran, dass der Mönch und Theologe Martin Luther 1517 seine 95 Thesen zur Reform der Kirche in Wittenberg veröffentlicht hat. In den norddeutschen Bundesländern ist der Reformationstag seit 2018 ein gesetzlicher Feiertag.

Halloween: Heute Anlass für Grusel-Partys

Zu einem Party-Event entwickelte sich Halloween erst, nachdem irische Einwanderer den Brauch im 19. Jahrhundert in die USA gebracht hatten. Dort wird Halloween mit Grusel-Deko, Monster-Kostümen, Gehirn-Wackelpudding und Friedhofs-Romantik gefeiert - und hat einen ähnlichen Stellenwert wie hierzulande der Karneval. Diese amerikanische, lustige Variante des Halloween-Festes hat inzwischen auch Deutschland erobert.

Weitere Informationen

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (2)

Halloween-Deko ganz einfach selber machen

Am 31. Oktober ist Halloween. Diese originelle Deko ist einfach zu basteln und sorgt für schaurig-schöne Grusel-Atmosphäre.mehr

Jack O'Lantern: Kürbis-Laterne soll dem Teufel trotzen

Der Brauch, Laternen aus Kürbissen zu schnitzen, geht ebenfalls auf eine Legende aus Irland zurück: Als ein Bösewicht namens Jack gestorben war, verwehrte ihm Gott den Zugang zum Himmel. Doch auch in der Hölle war Jack nicht willkommen, denn er hatte den Teufel zu Lebzeiten übers Ohr gehauen. Mit einem Stück Kohle, das er in eine ausgehöhlte Rübe legte, machte sich Jack auf die Suche nach einem Ort, an dem er bleiben konnte.

Aus dieser Legende leiteten die Menschen den Glauben ab, dass ein brennendes Stück Kohle in einer Rübe die Macht habe, den Teufel und böse Geister fernzuhalten. Als viele Iren nach Amerika auswanderten, nahmen sie diesen Brauch mit. In den USA war der heimische Kürbis größer und leichter zu bearbeiten als Rüben. So löste er die Rübe als Jack O'Lantern ab - wie die geschnitzte Laterne im englischsprachigen Raum genannt wird. Heute gehört auch bei uns das Schnitzen von lustigen oder gruseligen Kürbis-Gesichtern für viele zu den lieb gewonnene Herbst-Aktivitäten.

Weitere Informationen

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (3)

Halloween-Kürbisse schnitzen: So entsteht die Grusel-Deko

Mit etwas Zeit und Fantasie werden aus Kürbissen tolle Laternen und Windlichter - als herbstliche Deko und zu Halloween.mehr

Halloween: Der Handel feiert mit

Der Handel hat den kommerziellen Wert von Halloween längst erkannt und bietet ein breites Sortiment an Grusel-Utensilien: von Masken und Kostümen über Gummi-Spinnen und -schädel bis zu Dekorationsartikeln für den Partyraum. Natürlich dürfen auch Kürbisse nicht fehlen - echte, aus Kunststoff oder auch als gedruckte Aufkleber. So wird Halloween auch zu einem Fest in den Kassen der Händler.

Was ist die Bedeutung von Halloween?

Der Ursprung des Brauchs geht in vorchristliche Zeit zurück. Die Kelten feierten am 31. Oktober Samhain, eines ihrer wichtigsten Feste. Sie glaubten, an diesem Tag kämen die Toten zurück. Große Feuer, Umzüge mit abschreckenden Kostümen und kleine Gaben ("treats") sollten die bösen Geister besänftigen.

Was bedeutet Halloween übersetzt auf Deutsch?

Der Begriff stammt aus dem Englischen und leitet sich ab von "All Hallows Eve", also dem Abend vor Allerheiligen am 1. November.

Warum wird Halloween am 31.10. gefeiert?

Der 31. Oktober ist der Abend vor dem christlichen Feiertag Allerheiligen. Die Bräuche gehen auf alte keltische, also heidnische Traditionen vor allem in Irland zurück, die sich mit christlichen Bräuchen vermischten. Gefeiert wurden sie am Abend vor Allerheiligen, "All Hallows Eve", oder - sprachlich verkürzt - Halloween.

AUDIO: Geldmaschine Halloween - zum Schreien! (11 Min)

Weitere Informationen

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (4)

Kolumne: "Von Kürbissen und bösen Geistern"

Jedes Jahr am 31. Oktober stehen ausgehöhlte Kürbisse vor vielen Türen. In diesem Brauch steckt ein guter Gedanke, findet Heiko von Kiedrowski.mehr

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (5)

Halloween: Polizei warnt vor übertriebenen Streichen

"Nicht alles, was Spaß macht, ist auch erlaubt", heißt es von der Polizei Lüneburg. Welche Streiche sind verboten?mehr

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (6)

Reformationstag: Ein Feiertag erinnert an Martin Luther

Seit 2018 ist der 31. Oktober im Norden ein Feiertag. Evangelische Christen erinnern an die Reformation. Um was geht es dabei?mehr

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (7)

Kürbis: Sorten, Rezepte, Zubereitung

Butternut, Hokkaido, Muskat: Es gibt viele verschiedene Kürbis-Sorten. Welche eignen sich gut zum Kochen? Tipps und Rezepte.mehr

Gedenktage im November

Allerheiligen: Gedenktag der katholischen wie evangelischen Kirche am 1. November für alle vom Papst heilig gesprochenen Menschen und jene, die ihren Glauben konsequent leben. Gesetzlicher Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Allerseelen: Gedenktag der katholischen Kirche für alle Verstorbenen und ihre Seelen am 2. November. Kein gesetzlicher und kein "stiller" Feiertag. Das bedeutet, dass öffentliche Veranstaltungen stattfinden dürfen, auch wenn sie nicht dem "ernsten Charakter" des Tages entsprechen.

Volkstrauertag: "Stiller Feiertag" am vorletzten Sonntag des evangelischen Kirchenjahres. 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die Toten des Ersten Weltkriegs eingeführt.

Buß- und Bettag: Evangelischer Feiertag, der der Besinnung und kritischen Lebensbilanz dienen soll. Als gesetzlicher Feiertag 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung abgeschafft (Ausnahme: Sachsen). Termin: mittwochs zwischen Volkstrauertag und Totensonntag.

Totensonntag: "Stiller Feiertag", an dem evangelische Christen der Verstorbenen gedenken. Termin: eine Woche vor dem 1. Adventssonntag.

Mehr anzeigenWeniger anzeigen

NDR 1 Welle Nord

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord |31.10.2024 | 07:30 Uhr

Beitrag teilen

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (8)

Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse:https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Halloween-Was-steckt-hinter-dem-Brauch,halloween10.html

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (9)

Black Friday 2024: Günstiger Deal oder Fake-Angebot?

Der Black Friday lockt am 29. November wieder mit Schnäppchen. So lässt sich erkennen, ob Angebote wirklich günstig sind.mehr

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (10)

Post zu Weihnachten: Wann Pakete und Briefe verschicken?

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (11)

Kryptowährung Bitcoin auf Höhenflug: Zukunftswette mit Risiko

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (12)

Autoversicherung bis 2. Dezember wechseln und Geld sparen

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (13)

3 Min

Einen Adventskranz selber binden

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (14)

44 Min

Die Tricks rund um Weihnachten

Halloween: Wie aus einem heidnischen Geisterbrauch der beliebte Gruselspaß wurde (2024)
Top Articles
Latest Posts
Recommended Articles
Article information

Author: Van Hayes

Last Updated:

Views: 6356

Rating: 4.6 / 5 (46 voted)

Reviews: 93% of readers found this page helpful

Author information

Name: Van Hayes

Birthday: 1994-06-07

Address: 2004 Kling Rapid, New Destiny, MT 64658-2367

Phone: +512425013758

Job: National Farming Director

Hobby: Reading, Polo, Genealogy, amateur radio, Scouting, Stand-up comedy, Cryptography

Introduction: My name is Van Hayes, I am a thankful, friendly, smiling, calm, powerful, fine, enthusiastic person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.